In der Ruhe liegt die Kraft
Zur Zeit gibt es viele Diskussionen darüber, wie Führung sich verändern muss und neu gedacht werden sollte. Begriffe wie agiles Führen, Stärkenorientierung, selbstgesteuerte Teams, Hierarchieabbau bis hin zu den Bedürfnissen der Generation Y prägen diese Diskussion. Hier stoßen neue Erkenntnisse auf Aktivitäten der Unternehmen, mit denen sie versuchen, den heutigen Anforderungen gerecht zu werden und wettbewerbsfähig zu bleiben. Es gibt also Handlungsbedarf und gerade dann macht es Sinn, in Ruhe zu überlegen, was man will und was man braucht.
Nicht alles ist neu
Denn nicht alles, was gestern gut und richtig war, ist heute falsch. Und nicht alles, was heute „neu“ diskutiert wird, ist wirklich neu. Denn Führungskräfte wissen schon lange, dass es wichtig ist, dass Potenzial der Mitarbeiter zu fördern, dass es klug ist, sich mit den Mitarbeitern zu beraten und sie in möglichst vielen Situationen in ihre Entscheidungen mit einzubeziehen. Oder dass man ohne Teamarbeit kaum eine Chance hat, zu wirklich guten Arbeitsergebnissen zu kommen. Auch das Wissen darüber, was Menschen motiviert und welche Bedeutung Arbeitszufriedenheit, Wohlbefinden und Sinnhaftigkeit haben, ist nicht alles neues Wissen.
Eine Frage der Haltung
Im wesentlichen ist das, was hinter diesen neuen Begriffen steht, eine Frage der Haltung – zu sich selbst und zu den MitarbeiterInnen. Zum anderen ist es eine Frage der Rahmenbedingungen: Was braucht die Organisation und was kann und will sie ermöglichen? In diesem Sinne kann es nicht darum gehen, neue Führungskonzepte in die Organisation zu „quetschen“, sondern die Führungskräfte – und Mitarbeiter – zu befähigen, Ihre anspruchsvollen Aufgaben erfüllen und zukünftige Veränderungen souverän meistern zu können.
Wie kommen wir in die Umsetzung? Führungskompetenzen erweitern
Viele Kompetenzen, die Führungskräfte sich bisher angeeignet haben wie Kommunikationskompetenz, Konfliktfähigkeit, Durchsetzungskraft, Teamfähigkeit und Kooperationsfähigkeit sind nicht Schnee von gestern sondern sind jetzt erst richtig relevant. Darauf aufbauend geht es nun darum:
- die Basis für eine fruchtbare Zusammenarbeit durch Potenzial- und Stärkenorientierung zu erweitern,
- Selbstregulation und Selbstmanagementkompetenz erhöhen,
- die Fähigkeit, immer wieder die Perspektive zu wechseln,
- die Kommunikationsfähigkeit stets zu verbessern und gute und interessante Fragen zu stellen,
- eine Offenheit für Veränderungen zu entwickeln
- und die Umsetzungskompetenz durch Kenntnis agiler und lösungsorientierter Methoden zu erweitern.
Da der Ort der Umsetzung in den meisten Fällen das Team ist, gilt es die Teamorientierung in der eigenen Führung zu verstärken und am Ende gemeinsam praxistaugliche Lösungen zu finden.